Gefahren, Versuche und Möglichkeiten
Jeden Tag nehmen wir einen kleinen Teil unserer Umwelt wahr. Den Weg zur Schule oder zur Arbeit, unsere Mitmenschen über den Tag, unsere Familien zuhause und manchmal bekommen wir bei einem Ausflug ganz neue Eindrücke. Dann gibt es da natürlich noch die sozusagen übergreifende Umwelt, also unsere Atemluft, Niederschläge und Winde - alles Dinge, die durch sehr große direkt zusammenhängende Systeme bestimmt werden. Das sind zum Einen unsere Gewässer und Pflanzen, die die Grundlage des Regenzyklusses bilden. Zum anderen die Temperaturen, die Ihn steuern, und deren Differenzen, die den Wind ausmachen.
All das ist viel zu groß für unsere Wahrnehmung, wir können es persönlich und ohne Hilfsmittel nicht überblicken.
Aber auch im Kleinen finden sich Faktoren, die einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Umwelt haben, den wir jedoch nicht direkt erblicken können. Von den Mikroorganismen, die die Zersetzung aller Biomasse bedingen, über die Würmer, die kilometerlange Kanäle in die Böden graben und Anschluss ans Grundasser bieten, bis hin zu der Bandbreite an Bestäubern, die für die Fortpflanzung unserer Flora unabdingbar sind. Natürlich können wir auch hier Beobachtungen anstellen, aber um hier wirklich etwas zu verstehen, ist das alles viel zu klein.
Auch wenn es uns bisher unmöglich ist, diese Systeme gänzlich zu verstehen, haben wir gemerkt, dass einige unserer Handlungen der bestehenden Umwelt gut tun, die meisten ihr allerdings schaden.
Entsprechend müssen wir versuchen die natürlichen Ressourcen, auch Betriebsmittel unseres Planeten, zu schonen und unsere Verwendung dieser effektiver machen.
Ein Beispiel hierfür ist der Verbrauch an Wasser, welches dem Erdboden künstlich entzogen, also abgepumpt, werden muss, um von uns verwendet zu werden. Wenn wir Wasser trinken, erhalten wir jeden Tropfen, den wir dem Boden entommen haben und hydrieren und damit, bis wir es wieder ausscheiden. So trink ein Mensch im Jahr etwa 750 Liter Wasser. Doch nicht jeder wassernutzende Prozess ist so effizient.
Wenn wir zum Beispiel ein Blumenbeet von 100mx100m größe, einem Hektar, bewässern wollen, benötigen wir
im Jahr über 4 Millionen Liter wasser. Für ein Gemüsebeet dieser größe sind es schon fast 6 Millionen Liter Wasser.
Gegossen wird mit großen Anlagen, die einen dicken Wasserstrahl in hohem Bogen über das Feld schießen. Hierbei spaltet sich das Wasser in sehr kleine Tröpfchen auf und wird schließlich zu einem nennenswerten Teil verdampfen, bevor es den Boden überhaupt erreicht. Zudem kommt das Wasser in Schüben, was es Boden und Wurzelwerk erschwert, die Feuchtigkeit zu halten. Böden verschlämmen, oder das Wasser sickert direkt wieder in die Tiefe. Bei dieser Art der Bewässerung wird gut ein Drittel des Gießwassers verschwendet und müsste garnicht erst geförder werden.
Zudem werden unsere Kulturen in geraden, für große Maschinen leicht befahrbare, Reihen gepackt. Gleichzeitig werden alle (Bei)Kräuter zwischen den Reihen entfernt, dort liegt der Boden nackt.
Ein nackter Boden steht Sonne, Wind und Frost schutzloß gegenüber, was noch mehr Erosion bedeutet, die dem Boden und dem Grundwasser schadet.
Es gibt Alternativen zu diesen Methoden, doch eine Umstellung bestehender Betriebe ist manchmal gewohnheitlich/ideologisch, oft aber auch finanziell schwierig.
Entsprechend richten wir unseren Betrieb nicht auf die Bearbeitung großer Flächen, mit riesigen Maschinen aus. Stattdessen achten wir auf vollständige Bodenbedeckung zur verminderung der Erosion und auf Bewässerung unter dem Blätterdach. So wird der Wasserbedarf auf unter 60% reduziert und der Boden bietet einen besseren Lebensraum für viele bodenlebende Arten. Zudem wird das gesamte Ökosystem durch die Nichtverwendung von Ackergiften und großen Verbrennungsmotoren geschont. Schwermetalle und -Öle gehören nicht zurück in den Boden.
Natürlich ist es nur ein kleiner Beitrag, doch das Wasser ist mit Abstand unsere wichtigsten Ressource.
Zudem kann diesen jeder leisten. Gerade im kleinen Rahmen bietet die Permakultur arbeits- und umweltschonende Möglichkeiten wie die Eigenmulchung oder die Verwendung eines Tröpfchenschlauchs.
Den Boden bewachsen zu halten steht diesen Beiden allerdings voran - vorallem auch wegen der maßgeblichen Erhöhung der Biodiversität.
Mehr Leben um uns bedeutet mehr Leben für uns.