Sowohl für Erzeuger, als auch für Kunden.
Gerade dieser Tage ist es garnicht mehr so einfach, unsere Grundbedürfnisse zur Zufriedenheit zu stillen.
Die Lebenserhaltungskosten sind maßgeblich gestiegen und leider kommt man oft auch nicht um das Sparen an Lebensmitteln herum. Doch es gilt - du bist, was du isst. - und genau deshalb setzen wir uns dafür ein, dass verstanden wird: Bio muss nicht teuer sein.
Selbstverständlich gibt es biologisch erwirtschaftete Lebensmittel nicht zum selben Preis, wie konventionell erzeugte. Die Erzeugungskosten zwischen Bio und Konventionell stehen in einem sehr ungleichen Verhältnis. Nicht nur weil der Konventionelle Landwirt oder Gärtner ein erheblich viel größeres Volumen an Erzeugnissen fährt und die Economics of Scale auf seiner Seite stehen, sondern auch wegen der dazugehörigen Planbar- und Zuverlässigkeit. Werden künstliche Stoffe zur Steuerung des Pflanzenwachstums genutzt, so hat der Erzeuger mehr Einfluss und kann entstehenden Problemen aktiver gegensteuern. Diese gefühlte Sicherheit ist für viele Landwirte essentiell, da sie mit riesigen Mengen, aber auch mit sehr kleinen Gewinnen rechnen müssen. Die große logistische Aufgabe die ganzen Waren zu verteilen wird meist unterschätzt. Wenn mal eine Ernte kleiner ausfällt, entstehen wegen den immensen Kosten für Gebäude, Traktoren, Vorbereitungs-, Lagerungs- und Verarbeitungsmaschinen schwere wirtschaftliche Probleme.
Mit unserer Wirtschaftsweise sind wir ohne jeden Zweifel im Produktionsvolumen nicht Konkurrenzfähig, jedoch in der Schonung unserer Flächen und Betriebsmittel ganz vorne. Auch die Ausfallsicherheit (aufgrund von Dürre, Nährstoffkonkurrenz, Umwelteinflüsse) ist durch den sehr diversen Anbau und weniger Homogenisierung im Feld bei uns erheblich größer. Einen völligen Ernteausfall kann es bei uns eigentlich nur geben, wenn der Boden wegschwimmt.
Diese Art des Biologische Anbaus benötigt also unabhängig von den zahllosen Vorteilen mehr Zeit und Handarbeit - Garanten für einen hohen Preis.
Wie kann es nun sein, dass gutes Obst und Gemüse alles, nur kein Luxus sein muss?
In der Landwirtschaft, wie der Gärtnerei wird sehr stark selektiert. Die Ansprüche der Kunden an die Lebensmittel richten sich oftmals mehr nach dem Aussehen der z.B. Tomate, weniger nach dem was darin steckt. Deshalb werden etwa 30% der erzeugten Lebensmittel nie in den Verwertungskreislauf aufgenommen. Sie werden aussortiert und verworfen, weil sie zu krumm sind, wegen kleiner Schnitte, Verfärbungen oder Dellen.
Es gibt immer mehr Erzeuger, die diese Verschwendung nicht weiterführen wollen. Diese verkaufen ihre weniger ansehnlichen Produkte, die genau so gut und lecker sind, für einen Bruchteil des Preises direkt am Hof. Für Produkte wie Äpfel und Karotten findet man diese Angebote manchmal sogar schon im Supermarkt.
Ein echter Schritt in die richtige Richtung!
Eine andere Möglichkeit preiswert and hochwertige Lebensmittel zu gelangen ist groß im Kommen, die sogenannte solidarische Landwirtschaft. Anstelle seine Produkte direkt zu verkaufen vergibt der Landwirt hier Anteile an seinen Flächen. So könnte ein Hektar etwa in 60 Ernteanteile getrennt werden. Der Kunde bezahlt nun einen vorher abgemachten Preis und kann sich dafür regelmäßig seinen Anteil der Ernte abholen.
Somit kann der Landwirt seinen Betrieb kalkulieren und der Kunde bekommt in aller Regel deutlich mehr für sein Geld als im Direktvertrieb oder dem Biomarkt. Das Betriebsrisiko des Landwirts wird anteilig auf den Kunden übertragen - dies rühmt der Erzeuger mit besseren Preisen.
Die schönste und belohnenste Alternative ist aber natürlich der eigene Anbau. Ob im großen Garten, der Terasse, dem Balkon oder nur der Fensterbank: Zuhause wachsen doch gewöhnlich die köstlichsten und nahrhaftesten Früchte. Das kann bei für die kleine Menge recht teuren Zutaten wie Küchenkräutern oder essbaren Blüten beginnen, deren Kauf man sich spart, oder gleich die Versorgung mit eigenen Tomaten
für den Rest des Jahres bedeuten. So oder so - es lohnt sich. Kleine Pflanzen auf der Fensterbank oder dem Balkon machen generell nicht viel Arbeit, bei größeren Anbauvorhaben stimmt das Verhältnis von Aufwand zu Ernte.
Für alle, für die der Preis guter Lebensmittel eine Hürde darstellt, lohnt sich dieser Eigenaufwand zweifellos.
Und abgesehen vom finanziellen Faktor, gibt es doch nichts besseres als die eigenen Früchte zu ernten.